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Ich will kein Vorbild sein …

    … sondern eine Mutmacherin!

    Auf Einladung des Soroptimist Club Eferding erzählte die langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele Dr.in Helga Rabl-Stadler in einem interessanten Gespräch mit Gabriele Hofer-Stelzhammer aus ihrem erfolgreichen Leben, von ihren beeindruckenden Erfahrungen als Führungskraft in Journalismus, Wirtschaft, Politik und Kultur.

    Im Schloss Starhemberg wurde der Abend von Martina und Michael Oman mit barocker Musik (Cembalo und Flöte) umrahmt, die Damen des Soroptimist Club Eferding verwöhnten die Gäste mit Prosecco und selbstgemachten Köstlichkeiten.

    Helga Rabl-Stadler erzählte von einer wunderschönen Kindheit. Von ihren Eltern hat sie mitbekommen, Maß zu halten, verlässlich zu sein, an sich zu glauben und nicht aufzuhören, wenn´s schön ist. 1976 heiratete sie Peter Rabl und bekam 2 Kinder. „Es geht sich nicht immer alles aus“, betont sie, dass sie besonders belastbar und besonders organisiert ist, hat es aber möglich gemacht, viele Funktionen auszuüben. „Und man muss auch nicht in allem die Beste sein.“

    Rabl-Stadler stellt fest, dass sie mittlerweile seit 53 Jahren sozialversicherungspflichtig berufstätig ist.

    Ihr Traumberuf war Journalistin, wo ihr zu Beginn nur society-Berichte zugetraut wurden. Als studierte Juristin avancierte sie aber zu einer Spezialistin für Rechtsthemen und etablierte eine politische Kolumne, die es noch heute gibt. „Wenn ich dabeigeblieben wäre, wäre ich sicher Chefredakteurin geworden“, meint sie. Sie hat nie etwas angestrebt, hat aber auch nie nein gesagt. Diese Empfehlung gibt sie auch allen Anwesenden mit.

    Ihre Zeit in der Politik als Nationalratsabgeordnete war zu Beginn sehr schwierig. Sie spricht von Startnachteil, eine Frau zu sein, zwei Kinder zu haben und als Freiberuflerin mit einem Geschäft in einem Bundesland, also nicht in Wien, zu sein.

    1995 wurde sie zur Präsidentin der Salzburger Festspiele ernannt. Obwohl zu Beginn alle geglaubt haben, dass sich nicht einmal das Gendern an der Bürotür von Festspielpräsident zu Festspielpräsidentin auszahlt, behielt sie diese Funktion 27 Jahre lang. Ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und Probleme persönlich zu lösen, war ihr ein besonderes Anliegen.

    Seit 2022 ist sie neben vielen anderen Funktionen Beraterin für Auslandskultur im Außenministerium. Sie ist überzeugt davon, dass neben der Sicherheitspolitik nicht-militärische Werkzeuge wie z.B. Kultur, im internationalen Miteinander verstärkt werden müssen. Dieser Aufgabe widmet sie sich jetzt mit Begeisterung.

    Wahrscheinlich ihr Erfolgsrezept: Helga Rabl-Stadler hat sich in jede Tätigkeit verliebt, die sie gemacht hat. Egal, wie viel Zeit es braucht, sie stellet sich auch der Meinung des anderen – vielleicht auch ein Geheimnis für Erfolg. Und sie empfiehlt Frauen, bei Arbeitsverhältnissen nicht zu viel Persönliches hineinzugeben.

    Sie schließt den Abend im Schloss Starhembrg mit einer interessanten Aussage: „Ich bin nicht so dumm, wie man mich am Anfang hingestellt hat. Und ich bin nicht so g´scheid, wie man mich jetzt am Ende hinstellt“.

    Ein inspirierender Abend für Frauen und natürlich auch für die anwesenden Männer. Ein rundum gelungener Abend, der gleichermaßen ermutigend und humorvoll war. Der Reinerlös kommt sozialen Zwecken in der Region zugute.